„Nie Wieder“ ist jetzt
Vor dem Rathaus in Bad Vilbel weht die Israelfahne am Holocaustgedenktag
Seit dem Ende der Schreckens- und Terrorherrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland und dem damit verbundenen Menschheitsverbrechen der Shoa gilt in Deutschland die Losung „Nie Wieder“. Doch noch nie war diese Losung so aktuell wie derzeit und noch nie war es dringender geboten, dieser Losung auch Taten folgen zu lassen. Ein Zeichen der Solidarität mit dem jüdischen Volk und dem Staate Israel sendete die Stadt Bad Vilbel am Holocaustgedenktag mit dem Hissen der israelischen Flagge.
„In diesem Jahr können wir den Holocaustgedenktag nicht ohne eine klare und unmissverständliche Solidarität mit dem Staat Israel denken. Was lange Jahre unvorstellbar schien, hat sich seit dem 7. Oktober des vergangenen Jahres Bahn gebrochen. Offen zur Schau getragener Antisemitismus auf unseren Straßen und Gewalt gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie deren Einrichtungen. In Bad Vilbel sagen wir diesen Entwicklungen sehr eindeutig den Kampf an und werden nicht tatenlos zusehen, wie die deutsche Staatsräson des Schutzes des Staates Israel sowie der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger ausgehöhlt wird“, erklärt hierzu Bürgermeister Sebastian Wysocki.
Der 7. Oktober geht als der Tag in die Geschichte ein, als erstmals seit dem Menschheitsverbrechen der Shoa wieder an einem Tag über 1000 Menschen jüdischen Glaubens ihr Leben verloren, weil sie Juden waren. Bestialisch ermordet von Terroristen der radikalislamischen Hamas. „Es ist unglaublich, dass nach diesem Akt des Terrors und der Barbarei auch in Deutschland Judenhass auf die Straßen getragen wurde. Ich kann es nicht begreifen, wie wenig die allgemeingültige Losung des ‚Nie Wieder‘ von heute auf morgen angezweifelt wurde und mit viel Kraft und Anstrengung verteidigt werden musste“, macht sich Wysocki Sorgen um diese Entwicklung.
Für den Bürgermeister mag es nur ein kleines Symbol sein, dass die Israelfahne am Rathaus weht, aber dieses Zeichen soll vor allem den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Bad Vilbel, ihren Familien und Freunden und allen, die an ihrer Seite stehen, zeigen, dass die Stadt Bad Vilbel solidarisch ist. „Wir werden es nicht zulassen, dass 79 Jahre nach dem Ende des größten Verbrechens der Menschheitsgeschichte Jüdinnen und Juden in unserem Land in Angst leben müssen. Aus diesem Grund sagen wir laut und wahrnehmbar: Juden gehören zu Bad Vilbel, Juden haben in unserer Quellen- und Festspielstadt eine Heimat und einen sicheren Ort, Wir haben nicht nur aus unserer Geschichte gelernt, sondern wir werden alles daransetzen, dass auch zukünftige Generationen diese Geschichte kennen und das ‚Nie Wieder‘ forttragen“, macht Bürgermeister Sebastian Wysocki deutlich.
„Nie Wieder ist keine Floskel. Nie Wieder ist genau jetzt!“, so Sebastian Wysocki abschließend.
Quelle: Stadt Bad Vilbel